Zur Unterhaltungskultur musste man mich seltsamerweise erst überreden. Mein Vater las mir am Kinderbett Michail Bulgakow vor und in der vierten Klasse gab ich E.T.A. Hoffmann als meinen Lieblingsautoren an, weil ich den gerade aus dem elterlichen Bücherschrank gefischt hatte. Ich blieb auch später immer mehr E als U. Las fast alles von Thomas Mann, Albert Camus und Jean–Paul Sartre mit 15 und wurde später dann zur ‚Nietzsche-Expertin‘. Ein bisschen schnöselig, ich weiß. Aber die Nebel von Avalon oder Herr der Ringe, die meine Klassenkameraden lasen, interessierten mich einfach nicht.
Erst vor kurzem hat mein Freund mich überredet, die Harry-Potter-Verfilmungen mit ihm anzusehen. Doch, ich habe mich amüsiert und ich konnte kaum den nächsten Film erwarten. Lesen würde ich das noch immer nicht. Ähnlich ging es mir mit den Star-Trek-Folgen und Star-Wars-Filmen: lange hatte ich mich dagegen verwehrt, dann habe ich sie doch angesehen und Vergnügen daran gefunden. Im Ohr geblieben ist mir vor allem das gefährlich-bedrohliche Sirren dieser kleinen Kampf-Raumschiffe, ihr wisst, was ich meine.
Genau dieses Geräusch stelle ich mir immer vor, wenn ich einen Artikel frisch einstelle und flugs die Suchmaschinen sich schwirrend auf meine Seite stürzen. So wie genau jetzt.
1 Comment for “U-Kultur”
Kopfschüttler
says:…und erst diese schwere Keuchen (alias Darth Vader), wenn wieder ein Kommentar reinschneit… 🙂
Da hast du aber gut durchgehalten; Harry Potter, Star Trek UND Star Wars… dazu habe noch nie eine Frau in meinem Leben überreden können… 🙂