Ja, ich weiß, ich bin viel zu spät dran, das war schon die letzte Woche, die Anke Gröner zur Teddybärenwoche ausgerufen hatte. Aber einerseits bin ich ja entschuldigt, dass ich es nicht schon früher mitbekommen habe (akuter Lernstress), andererseits sind die Ergebnisse/Blogbeiträge teilweise so schön, dass ich mich jetzt einfach noch ungefragt und verspätet anschließen muss. Außerdem hat mich Percanta durch ihr Beispiel ermutigt, denn sie hat auch diese Woche noch die Bären Monika und Jochen nachgeschoben, nachdem es letzte Woche bei ihr schon Pu zu bewundern gab.
Außer der Verspätung habe ich aber auch noch ein weiteres Problem: mein Teddy ist kein Bär. Aber darüber tröstet mich dann wieder hinweg, dass es auch bei Lu von miagolare ein Hundi ist, der ihr Teddy war, bei Sven ein Tiger und bei Thommy sogar ein Äffchen namens Toldie (und wazong hat den gleichen). Denn ansonsten handelt es sich tatsächlich weitgehend um Bären-Begleiter, unbedingt besuchen sollte man darunter Isas Bär Brummi, dessen Brummen man sich beim Anklicken des Bildes auch gleich anhören kann.
Weitere Bären gibt es natürlich bei Anke selbst (1, 2), bei Text&Blog, Kiki, Flummi, Dirk, Sara und ondamaris, bei Altmetall, dem Heliumkiffer und meiner Mitmünchnerin Helga. Auch Frau Klugscheisser zeigt ihren alten Teddybären, aber nicht ohne auf einen verschollenen Affen und die Entsorgungsproblematik hinzuweisen, auf die sie letztes Jahr schonmal näher einging. Auch ich hatte andere Kuscheltiere (darunter wahrscheinlich sogar Teddybären), die älter waren und vielleicht sogar ‚liebergehabt‘ wurden, aber die sind irgendwie weg. Mag ja sein, dass das eine oder andere Stofftier noch in Südfrankreich aufzufinden ist, wo ich ja meine früheste Kindheit verbrachte, kann aber auch gut sein, dass sie schlicht und ergreifend der Ordnungsliebe meiner Mutter zum Opfer gefallen sind, das halte ich sogar für die wahrscheinlichere Alternative.
Das, was bei mir als liebstes und frühestes Kuscheltier übriggeblieben ist, ist jedenfalls ein Affe, ein relativ großer, sehr weicher, hellbeiger Affe. Und da kommt schon die dritte Einschränkung zur Teilnahme an der Teddybärenwoche: es ist nicht nur zu spät und kein Bär, sondern so besonders alt wie die, die woanders schon vorgestellt worden sind, ist der Affe auch nicht, nicht so liebevoll abgewetzt, abgeliebt und geflickt, der sieht eigentlich noch ganz gut aus, da muss man sich fast schämen.
Bekommen habe ich ihn auch nicht zur Geburt, sondern erst irgendwann zu Grundschulzeiten von meiner Patentante, ich wollte eigentlich unbedingt einen Affen von Steiff (weil eine Freundin so einen hatte, mit Drähten in den Armen), aber das war wohl zu teuer. Der no-name-Affe hat es aber auch genauso getan und wurde sehr geliebt und jetzt kommt das vielleicht einzig Besondere an diesem Nicht-Teddybär: sein Name.
Nein, einer reicht nicht, ich war ein sehr phantasievolles Kind, es mussten drei sein und so heißt er nun: Schimpo Schischi Tapioka. Schimpo, weil Affen eben so heißen müssen, davon war ich überzeugt, da hatte ich gar keine andere Wahl. Schischi, weil das so gut zu Schimpo passt und zusammen gut klingt. Und Tapioka, naja, ich glaube, dass in meiner damaligen Lieblingslektüre (Lustige Taschenbücher, aber nicht weitersagen!) eine Figur mit diesem Namen vorkam und mir der Klang gefiel. Dass Tapioka auch eine Süßkartoffel bzw. irgendwas aus der Maniokknolle ist, erfuhr ich erst viel später (zumindest farblich kommt das aber ungefähr hin)…
Nun gut, dann wäre das vornehme Äffchen mit dem langen Namen also vorgestellt, ich hatte den Artikel schon bis hierhin geschrieben und wollte zum finalen Foto schreiten, als mir genau das passierte, was Anke geschah und überhaupt nur der Grund für diese Teddybärenwoche gewesen ist: ich fand ihn nicht. Nicht an dem Platz in der Rumpelkammer, wo ich ihn ganz sicher vermutete, nicht im Bettkasten, nirgendwo. Und mein ‚Kerl‘ (wie Anke das nennt) macht auch keine Anstalten, ihn wiederzufinden. Weg, verschwunden, keine Ahnung wo, verschollen oder weggelaufen, kein Foto jedenfalls. Vielleicht hangelt er sich irgendwo im Urwald von Ast zu Ast oder ist im Affen-Nirwana, ich weiß es nicht. Wahrscheinlich liegt er aber nur unspektakulär und staubbedeckt irgendwo in einem Winkel meiner Wohnung…
Okay, ja, ich geb’s zu, das nennt sich dann wohl ‚Versagen auf der ganzen Linie‘: völlig verspätet antreten, einen gar nicht besonders alten Affen mit komischem Dreifachnamen als Teddybären unterschieben wollen und den dann noch nicht einmal finden und fotografieren können! Super, toll gemacht, ganz große Klasse, das ist doch mal ein kompletter Reinfall.
Aber ätsch, ich stell‘ das jetzt trotzdem ein, vielleicht finde ich ihn ja noch irgendwann, dann wird das Foto von Herrn Schimpo Schischi Tapioka nachgeliefert. Vorerst – damit ihr hier keine Randale macht – müsst ihr euch mit dem Bild eines ‚aktuellen‘ Kuscheltiers trösten, das einzige, das die Kinder- und Jugendzeit in meinem Bett überlebt hat bzw. eigentlich noch viel jünger ist, nämlich erst gute 10 Jahre. Auf der anderen Seite sieht man ihm aber an, dass es liebgehabt und ‚benutzt‘ wird, denn ich habe es fast jede Nacht in der Hand, es passt da einfach perfekt rein in meine Faust, den Kopf zwischen Daumen und Zeigefinger hindurchgestreckt, und das sieht man auch (u.a. am sehr schiefen Hals des Viechs).
Voilà, darf ich vorstellen: das ‚Ungeheuer‘. Ich habe es mal auf meinem Tiger-Sofa fotografiert, damit es wenigstens ein kleines bisschen gefährlich aussieht und nicht so wie die harmlose Schildkröte, die es wahrscheinlich darstellen soll. Das Biest ist natürlich von Steiff, aber warum genau es nun ‚das Ungeheuer‘ heißt, weiß ich auch nicht. Seid ihr nun zufrieden mit meinem Teddybären?
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