Rückblick: Erstes BarCamp für Frauen

Wie hier berichtet, fand am 30.08.2008 in München das erste Frauenbarcamp statt, d.h. ein BarCamp nur für Frauen. Und um es gleich zusammenzufassen: es war aufregend und anregend und toll! Die Atmosphäre war großartig und die anwesenden Frauen offen und hatten allesamt spannende Dinge zu erzählen. Mir ging es ja ehrlich gesagt so, dass mich nicht unbedingt alle Themen interessiert haben: Twitter kann ich schon und Monetarisierung, User-Gewinnung und Nutzeraktivierung für Communities und Erfolgsmessung im Social Media sind eher für Leute, die sich damit beruflich beschäftigen.

Ich weiß jetzt zwar mehr darüber, wie ich mein Blog bei google auf vordere Plätze bringen könnte und wie ich mir die Zugriffsstatistiken ansehen und Spannendes über meine Leser herausfinden könnte, aber nutzen werde ich das für meine Zwecke wohl nicht. In diesem Zusammenhang fiel mir vor allem auf, dass fast alle Frauen tatsächlich irgendwie im Internet arbeiten: Programmiererinnen oder Systemadministratoren, Community-Betreiber oder -Verwalter oder eben Gründerinnen, die ihre Produkte vorwiegend übers Netz anbieten. So ‚Menschen wie ich‘, die eben ’nur‘ ein Blog haben und das zum eigenen Vergnügen betreiben, waren da kaum.

Das ist vielleicht schon einer der Unterschiede zu ’normalen‘ BarCamps, auf die also auch Männer dürfen. Habe ich mir sagen lassen, denn selbst war ich auch auf noch keinem. Damit gehörte ich offensichtlich zur Mehrheit, woraus sich zwei Schlüsse ziehen lassen: 1. hat es tatsächlich die Schwellenangst gesenkt, dass es sich um ein reines Frauen-Barcamp gehandelt hat, denn sehr viele Frauen haben sich da eben zum ersten Mal auf eine solche Veranstaltung getraut. Und viele haben gesagt, dass sie jetzt wahrscheinlich wieder auf ein BarCamp gehen werden, auch wenn da Männer hindürfen.

2. Selbst zu so einem reinen Frauen-Barcamp kommen trotzdem nur Frauen, die tatsächlich im Web 2.0 arbeiten und keine, die sich dort nur zum Hobby herumtreiben. Trauen sich die anderen nicht? Oder ist es nur nicht bis zu ihnen vorgedrungen? Vielleicht gibt es ja mal wieder ein BarCamp für Frauen, das sich dann noch besser herumspricht.

Ein weiterer Unterschied: von normalen BarCamps kenne ich bisher nur die Fotos, dort haben aber dann ca. 90 Prozent der Anwesenden ein Mac-Book (und Crumpler-Taschen). Beim Frauenbarcamp waren die Macbookbesitzerinnen nur eine kleine Minderheit, wie auch HerrBert schon festgestellt hat.

Was sonst noch anders war? Das Essen! Erstens wurden hier mal die Rollen getauscht und wir hatten reizende Service-Herren vom Kater Mikesch. Und zweitens war das Essen unschlagbar gut! Das reichte von den Brötchen, dem Kaffee, dem Joghurt mit Früchten und Joghurt mit Honig und Nüssen, bis hin zu den leckeren Brezen mit Butter, dem Mittagessen mit Nudeln oder Curry, dem kalten Chai-Latte, der Mascarpone-Creme mit Frucht und Keks, dem Kalorienbomben-Schokokuchen mit Pinienkernen bis hin zu den kleinen Toasts am Abend. Und ich konnte bei weitem nicht alles probieren, was es gab. Es war wirklich richtig, richtig gut, die Bedienung exzellent und die beiden haben sich wirklich Mühe gegeben!

Aber jetzt nochmal zurück zu den Frauen: wie gesagt waren die meisten Themen nicht so meins, was aber bei weitem wieder durch die Frauen selbst aufgewogen wurde, die die Vorträge hielten, mitdiskutierten oder mit denen man einfach beim Herumstehen oder Essen (schon wieder Essen erwähnt!) zwischendurch quatschte. Nett und beeindruckend und interessiert und offen und mit spannenden Jobs und Leben! Dieses Kontakte-Knüpfen und Frauen treffen, die ähnliche Interessen haben wie man selbst, war das wirklich Großartige an diesem BarCamp. Und ich hoffe wirklich, dass sich zumindest einige dieser neuen Kontakte auch halten oder sogar ausbauen lassen (jetzt nur ganz willkürlich, wirklich nur als Beispiele Gesche alias Schuesch oder die Sprachstrategin und Lektorin Juliane oder Anita Pleschko oder Nina(re) genannt).

Alles in Allem also eine wirklich gelungene Veranstaltung, einzige Kritikpunkte: zwei Tage wären besser gewesen als nur einer, drei Räume für die Vorträge besser als nur zwei. Nächstes Mal und ich hoffe sehr, dass es ein nächstes Mal geben wird! Andere Berichte zum Frauen-BarCamp findet man schon bei der Blog Queen, bei Anita Pleschko und bei HerrBert. Cem Basman hat noch Fragen an uns. Unsere gesammelten Twitter-Ergüsse zum Thema lassen sich nochmal unter #frauenbc nachlesen. Und Fotos gibt es hier. Alle weiteren Neuigkeiten und Beiträge findet man im Frauen-BarCamp-Friendfeed-Room.

4 Comments for “Rückblick: Erstes BarCamp für Frauen”

Blog Queen

says:

Liebe Sprachspielerin, danke für die Erwähnung und für den wunderbaren, ausführlichen Rückblick. Du hast wirklich recht, es war ein tolles Erlebnis, und ich hoffe, dass es nicht das einzizge FrauenBC bleiben wird. Nachdem wir uns diese entspannte Schnupperstunde gönnen durften, werden sich sicherlich beim nächsten Mal noch mehr trauen, Vorträge anzumelden, und dann wären auf alle Fälle mindestens die drei Räume angesagt! Ich freue mich schon auf das BarCamp im Oktober und bin gespannt, welche Unterschiede wir danach zu vermerken haben werden.

Gruss aus Heidelberg!

schuehsch

says:

Da kann ich mich auch nur anschließen – war sehr nett und eben auch ganz interessant, auch wenn man nicht so mega viel dazu gelernt hat. Und die Hoffnung, dass einige der Kontakte sich ausbauen lassen könnten, die teile ich 🙂

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