Kennt ihr das, wenn am Computer irgendein Fenster auf ist und ihr fröhlich lostippt, um irgendwas in ein Feld zu schreiben? Und dann seht ihr auf und bemerkt, dass das, was ihr getippt habt, nirgendwo steht? Das gemeinte Feld war nicht angeklickt. Ihr habt zwar geschrieben, aber es ist nirgendwo angekommen, die Worte oder Sätze stehen nirgendwo geschrieben, sind einfach verschwunden in den Untiefen des Computers, verschwunden im Nichts.
Ich frage mich manchmal, was mit diesen Worten, mit diesen angefangenen Sätzen passiert, die man ins Nichts schreibt. Ob sie irgendwo gespeichert werden, an einer geheimen Stelle im Computer, in seiner Abstellkammer? Oder ob sie zentral irgendwo gesammelt werden, all diese ins Nichts geschriebenen Sätze der Menschen? Ob es einen Ort gibt, an dem sich Worthaufen befinden, all die Sätze gestapelt, die nirgendwo angekommen sind? Oder ob das Nichts selbst sich langsam anfüllt mit diesen Worten, die geschrieben wurden, aber verloren gegangen sind?
9 Comments for “Schreiben ins Nichts”
Herr Rau
says:Ich kenne auch den Fall, dass ich nicht in Leere tippe, sondern in ein anderes, daneben liegendes Feld. Gerne auch mal, wenn ich Passwörter eintippe, gerne auch mal auf dem Beamer im Klassenzimmer.
Sprachspielerin
says:Hm, das ist natürlich noch deutlich schlechter! Schonmal was passiert, wegen der Passwörter? Oder hast Du sie dann gleich geändert?
Herr Rau
says:Mein Passwort war eine Buchstaben-Ziffern-Kombination, die sich eh niemand merken konnte, und ich tippe und wechsle beim Anmelden so schnell zwischen Fenstern, dass das nicht mal alle mitgekriegt haben, geschweige denn Zeit (oder die Absicht) zum Notieren gehabt hätten. Ich hab’s also noch nicht geändert.
HP
says:das Danebengetippte landet natürlich im Wortstoffhof! Siehe Hacke.
Daniel
says:Ich stelle mir vor, dass es ein Wortschutzprogramm gibt, in dem diese „vertippten“ Wörter landen und man sie dann nach einiger Zeit per Restorefunktion in Gedichtform wiederbeleben kann; so entsteht dann ein Zombie-Gedicht. 😉
christiane Windhausen
says:Eine Freundin, die meine Liebe für die Kraft der Sprache kennt, hat mir gerade den Link zu deinem Blog geschickt… Manchmal landet man nicht im Nichts – sondern in einer neuen Form von zu Hause.
Ich habe leider dein Geburtsdatum nirgendwo gefunden, aber ich schätze, dass du Ende 20 bist – oder? Ich bin so begeistert darüber, dass mit dir demnächst eine Lehrerin an die Schule kommt, die sich mit den neuen Medien auskennt und selber Bloggerin ist…
Ich werde einfach immer wieder vorbeischauen und sicherlich einiges über deine neuen Erfahrung zu lesen bekommen. Ich freu mich drauf.
Sprachspielerin
says:Oh, hallo Christiane, schön, dass es Dir hier gefällt, fühl‘ Dich bitte wie zu Hause! 🙂
Ende 20 ist genau richtig (29) und an der Schule bin ich ja schon. Allerdings habe ich momentan nur sehr schwierige Klassen, mit denen ich bestimmt kein Blogprojekt aufziehen werde. Das hier hast Du aber schon gesehen, oder?
aero
says:Bist du echt ???
Das was du schreibst hat einen schönen Unterton.
Ein Terz lang.
Sehr….. Verneigung .
a.
Ma
says:Mir ist auch passiert, dass ich die richtige Stelle im Text (wo ich schreiben wollte) nicht angeklickt habe bevor ich lostippte. Ich musste dann das Geschriebene einfach loeschen, die richtige Stelle oder Feld anklicken und nochmals schreiben.